Kasernen-Sanierungsprogramm WEST

Der Verteidigungsminister überzeugte sich, dass das Sanierungsprogramm WEST für die Medem-Kaserne in Holzminden greift und schon Verbesserungen der Wohn- und Arbeitssituation erreicht werden konnten. In das Programm wurde die Liegenschaft bereits sehr früh aufgenommen. Allein im letzten Jahr wurden etwa zwei Millionen Euro in die Infrastruktur der Kaserne, insbesondere in die Betreuungs- und Unterkunftsgebäude der Soldaten, investiert.

„Dieser Standort hat eine gute Zukunft! In der Perspektive wird das Bataillon auf rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten aufwachsen; in die Infrastruktur werden weitere 10 Millionen Euro investiert.“, so der Verteidigungsminister.

Mit diesen Sanierungsarbeiten geht auch die Attraktivitätssteigerung des Bundeswehrstandortes an der Weser einher. Dies wird sich spürbar auf die Zahl der Erst- und Weiterverpflichtungen auswirken. „Wer sich wohl fühlt, verpflichtet sich auch eher!“ – ein Punkt, der dem Kommandeur des Panzerpionierbataillons 1 und Standortältesten des Bundeswehrstandortes Holzminden, Oberstleutnant Jörg See, sehr am Herzen liegt.

Verteidigungsminister Jung zeigte sich erfreut über die sehr guten Verbindungen des Bataillons mit den Einwohnern der Stadt und der Region. Der Minister für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen Uwe Schünemann (CDU), die örtliche Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller (SPD), der Landrat des Landkreises Holzminden Walter Waske (SPD), der Kreistagsvorsitzende Lutz Tekluck (CDU) und der Bürgermeister der Stadt Holzminden Jürgen Daul (parteilos) nutzten den Dienstaufsichtsbesuch des Bundesministers der Verteidigung dazu, sich selbst einen Eindruck vor Ort zu machen und unmittelbar mit den Soldatinnen und Soldaten ihres Bundeswehrstandortes zu sprechen.

Wehrpflicht bleibt wichtiger Beitrag

Die Wehrpflicht sei der wichtigste Garant für die Einbindung der Bundeswehr in die Gesellschaft. Sie habe sich seit über fünfzig Jahren für eine Armee in der Demokratie bewährt. Die Wehrpflicht sei Ausdruck der gemeinsamen Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwesen. Sie fördere das Verständnis für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik und sichere zugleich eine unmittelbare Teilhabe der Gesellschaft an einem wesentlichen Teil der Exekutive.

„Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass die Art und Weise, wie unsere Soldatinnen und Soldaten in den Auslandseinsätzen auftreten, wo sie das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland mehren, etwas mit der Struktur unserer Armee zu tun hat.“ betonte der Bundesminister der Verteidigung.

Eingreifkräfte im Einsatz

Das Panzerpionierbataillon 1 ist der 1. Panzerdivision in der Landeshauptstadt Hannover unterstellt, der Division der Eingreifkräfte des Deutschen Heeres. Im Panzerpionierbataillon 1 dienen zur Zeit etwa 700 Soldatinnen und Soldaten. Als Teil der 1. Panzerdivision erfüllen die Soldaten des Pionierbataillons 1 auch internationale Verpflichtungen für die Bundesrepublik Deutschland.

Zur Zeit leisten 24 Soldaten ihren Dienst im Kosovo bei KFOR. Weitere 48 Soldaten sind in Afghanistan im Rahmen der ISAF eingesetzt. Das Panzerpionierbataillon 1 stellt 2008 zudem Personal für die Einsätze der Bundeswehr in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Afghanistan und im Rahmen der NATO Response Force, der schnellen Eingreiftruppe der NATO. „Die Armee im Einsatz ist bei uns Realität, wie bei vielen anderen auch.“, so der Bataillonskommandeur.

Der Verteidigungsminister betonte die Bedeutung des Panzerpionierbataillons 1 für die deutsche Bündnis- und Sicherheitspolitik: „Das Bataillon stellt einen wichtigen Beitrag für unsere Verpflichtungen im Einsatz für den Frieden beispielsweise in Afghanistan und auf dem Balkan. Aber auch in der zukünftigen Perspektive werden sowohl diese Auslandseinsätze das Bataillon fordern, als auch mögliche Einsatzsituationen im Rahmen der schnellen Eingreiftruppe der Nato, der NATO Response Force (NRF), so dass dieses Bataillon einen wichtigen Beitrag in Hinblick auf Stabilisierung und friedliche Entwicklung in dieser Welt leistet. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt.“ Einsätze des Panzerpionierbataillons 1 bei Hochwassern entlang der Weser zeigten zudem den Beitrag der Bundeswehr für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, auch im Rahmen der Katastrophenhilfe, so Jung weiter.

Mit sehr gutem Eindruck zurück nach Berlin

„Ich konnte mich davon überzeugen, dass wir hier eine sehr gut ausgebildete Truppe haben, dass die Ausbildung im Panzerpionierbataillon 1 hervorragend läuft und dass die Soldaten auch sehr gut ausgerüstet sind – sowohl für die Auslandseinsätze, als auch für den Fall der Katastrophenhilfe. Eine einsatzfähige und leistungsstarke Truppe! Ich nehme einen sehr guten Eindruck mit nach Berlin!“, konstatierte der Bundesminister der Verteidigung.

Die Garnisonsstadt

Holzminden wurde im Jahr 1200 an der Weser gegründet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg zerstört, entwickelte sich die Gemeinde bis zum 20. Jahrhundert zur Ackerbürgerstadt und bis heute zu einer modernen Industriestadt. Das etwa 20.000 Einwohner zählende Holzminden hat seit 1770 eine Garnison.

Zunächst als Infanteriekaserne 1913 konzipiert wurde die heutige Medem-Kaserne ab 1934 zur Pionierkaserne erweitert. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte Holzminden ein am 1. Juli 1956 aufgestelltes Pionierbataillon. Die Kaserne wurde 1964 nach General Medem, einem Armee-Pionierführer des Zweiten Weltkrieges, benannt. Seit dem 1. April 2002 ist das Panzerpionierbataillon 1 hier stationiert. Letztes Jahr feierte die Stadt gemeinsam mit der Bundeswehr das fünfzigjährige Bestehen eines Bataillons der Pioniertruppe am Standort.



Text: Markus Schlenker (ms)

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