Qualifikation

Kampfmittelbeseitiger wird nicht jeder. Um diese anspruchsvolle und fordernde Aufgabe ausüben zu können, muss eine Vielzahl von Faktoren zusammenspielen.

Kampfmittelbeseitigung ist immer mit einem Risiko verbunden, insbesondere da mit Kampfmitteln umgegangen wird, die nicht zur Wirkung gelangt (Blindgänger) und damit schwer kalkulierbar sind oder die so konstruiert wurden, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt auslösen oder ausgelöst werden.

Das Beherrschen von Taktik, Technik und Verfahren sowie eine am Stand von Wissenschaft und Technik orientierte Ausbildung sind daher die Grundlage für ein sicheres Arbeiten, denn der Schutz der eigenen Person hat immer höchste Priorität. Das Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr bietet künftigen Kampfmittelbeseitigern eine umfangreiche und solide Ausbildung. Neben der Vermittlung von Fachwissen über verschiedene Kampfmittel werden Konzentration, räumliches Vorstellungsvermögen und feinmotorische Fertigkeiten geschult. Die charakterliche Eignung, also eine gefestigte Persönlichkeit gepaart mit einem ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit ist selbstverständlich.

„Der Feuerwerker entscheidet vor Ort.“ Kampfmittelbeseitiger sind daher Personen, die gerne Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.

Im Auslandseinsatz werden Kampfmittelbeseitiger nach Anschlägen gerufen, um festzustellen, ob weitere Gefahren bestehen. Dadurch werden sie mit Tod und Verwundung konfrontiert. Bilder, die man nicht so schnell vergisst. Dies legt nahe, dass sich nur solche Personen für die Kampfmittelbeseitigung eignen, die belastbar und psychisch stabil sind. Für die Vor- und Nachbereitung der Auslandseinsätze sowie im Einsatzland selbst stehen Truppenpsychologen zur Verfügung, die Ansprechpartner sind und Unterstützung anbieten.



Truppenpsychologin Claudia Knöllinger
Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr